Indiana Jones and the Fate of Atlantis

Indiana Jones and the Fate of Atlantis
Entwickler LucasArts
Publisher Vereinigte StaatenVereinigte Staaten LucasArts
Deutschland Softgold
Leitende Entwickler Hal Barwood
Noah Falstein
Veröffentlichung Juni 1992
Plattform Commodore Amiga, FM Towns, Linux, Mac OS, MS-DOS, Wii, Windows
Spiel-Engine SCUMM
Genre Adventure
Spielmodus Einzelspieler
Steuerung Maus, Tastatur
Medium Diskette, CD-ROM, Wii Optical Disc, Download
Sprache Englisch
mehrsprachige Untertitel
Altersfreigabe
USK
USK ab 12 freigegeben
USK ab 12 freigegeben
PEGI
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI ab 12 Jahren empfohlen
PEGI-Inhalts-
bewertung
Gewalt, Schimpfwörter

Indiana Jones and the Fate of AtlantisI ist ein Computerspiel aus dem Genre der Point-and-Click-Adventures, das von LucasArts entwickelt und erstmals 1992 veröffentlicht wurde. Es ist der siebte Titel, der die Spiel-Engine und Skriptsprache SCUMM benutzt. In Fate of Atlantis erkundet man die Spielwelt und interagiert mit Gegenständen und Figuren, indem man mittels vorgegebener Verben Befehle erzeugt und Rätsel löst. Es stehen drei unterschiedliche Kampagnen zur Verfügung: je nachdem, ob Spieler sich für den Team-Weg, Puzzle-Weg oder Action-Weg entscheiden, ändert sich der weitere Spielverlauf und entwickelt sich die Handlung anders. Gelegentliche Action- und Kampfsequenzen bieten eine Abwechslung zum normalen Spielgeschehen, während ein Punktesystem die bewältigten Herausforderungen aufzeichnet und zu einem erneuten Durchlauf animieren soll.

Fate of Atlantis ist das zweite Spiel seiner Gattung mit der Filmfigur des Archäologen Indiana Jones in der Hauptrolle. Die Handlung ist im Jahr 1939 angesiedelt und dreht sich um die Suche des Protagonisten nach der legendären, versunkenen Stadt Atlantis. Indiana Jones wird auf seiner Reise um die Welt von seiner früheren Berufskollegin Sophia Hapgood begleitet, die sich als Medium verdingt und durch ein übersinnliches Medaillon mit einem atlantischen König in Kontakt steht. Das Duo wird auf der Suche nach der verlorenen Stadt vom Dritten Reich gejagt, das zum Zwecke der Kriegsführung nach der Energiequelle von Atlantis strebt.

Die Geschichte wurde von den Designern Hal Barwood und Noah Falstein geschrieben, nachdem sie ein ungenutztes Indiana-Jones-Filmskript als Vorschlag für einen Spielentwurf abgelehnt hatten. Atlantis wurde von ihnen als MacGuffin – also als handlungstragendes Objekt – gewählt, da ihrer Meinung nach die Beschreibungen der Stadt in literarischen Quellen nach der Verwendung in einem Computerspiel verlangten. Der frühere Filmdrehbuchautor und -produzent Barwood beschäftigte sich intensiv mit der Indiana-Jones-Reihe und setzte sich schließlich gegen die Firmenphilosophie seines Arbeitgebers durch, indem er den Protagonisten im Spiel getreu den Filmen LucasArts-untypischen Gefahrensituationen aussetzte. Falsteins Einfall, die drei unterschiedlichen Spielwege einzubauen, kostete Barwood und sein Team sechs zusätzliche Monate Entwicklungszeit und ließ Fate of Atlantis so um 50 % über das ursprünglich geplante Budget hinausschießen. Während der Produktion kamen Techniken wie das Rotoskopieverfahren und dynamische Musik zum Einsatz, die für LucasArts noch relativ neu waren.

Ursprünglich als Diskettenversion für IBM PCs veröffentlicht, wurde Fate of Atlantis später auch auf anderen Heimcomputern und als sogenannte „Talkie“-Edition umgesetzt. Diese CD-ROM-Version mit Sprachausgabe und digitalen Soundeffekten war auch die Grundlage für spätere Neuveröffentlichungen ab 2009. Fate of Atlantis wurde von Rezensenten hochgelobt, mehrfach zum besten Adventure-Spiel des Jahres gekrönt und bei öffentlichen Preisverleihungen gewürdigt. Kritiker äußerten sich besonders positiv über die drei Spielwege, die ein möglichst breites Publikum ansprechen sollten. Besondere Beachtung schenkten Rezipienten auch der filmreifen Geschichte und Präsentation, weshalb das Spiel schon früh als würdige Fortsetzung der zuvor erschienenen Kinotrilogie galt.

Selbst lange nach der Veröffentlichung von Fate of Atlantis hielten sich Gerüchte über eine mögliche Filmumsetzung des Adventures; es wurde jedoch lediglich als Comicserie und als Arcade-ähnliches Action-Spiel adaptiert. Fate of Atlantis verkaufte sich über eine Million Mal und wird heutzutage gemeinhin als Klassiker seines Genres betrachtet. Mehrere Adventure-Nachfolger waren angedacht, konnten jedoch nie auf den Markt gebracht werden: darunter ein Tie-in-Produkt für die Fernsehserie Die Abenteuer des jungen Indiana Jones, und das nach dem Zweiten Weltkrieg spielende Indiana Jones and the Iron Phoenix mit einer Geschichte um den sowjetischen Geheimdienst und eine mystische Wiederbelebung von Adolf Hitler. Barwoods spätere Idee für eine Handlung um fliegende Untertassen in den 1950er-Jahren musste verworfen werden, da sie für den vierten Kinofilm Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels aufgehoben wurde. Auf den Markt hingegen schafften es seine Entwürfe für das Gelegenheitsspiel Indiana Jones and His Desktop Adventures und das Action-Adventure Indiana Jones und der Turm von Babel.


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